Die On My Ride

Du liebe Güte, was ist denn hier passiert? «Ancient Call», das Album von Tengger Cavalry aus dem Jahr 2014, habe ich als sehr gut in Erinnerung. Danach erschien 2015 noch «Blood Sacrifice Shaman», welches aber an mir vorbeirauschte. Doch 2015 ging auch der Großteil der Bandmitglieder – oder sie wurden gegangen, was auch möglich ist. Seitdem macht der Frontmann Nature Ganganbaiga mit einer anderen Begleitmannschaft weiter. Tengger Cavalry stammen jedenfalls aus China (die neuen Mitmusiker allerdings nicht, mittlerweile hat die Band ihren «Sitz» nach New York verlagert) und kombinieren Metal mit klassischer fernöstlicher Musik, was eine interessante Form des Folk Metal ergibt. Neben Drums, Bass und Gitarre sind zum Beispiel eine Pferdekopfgeige und Kehlkopfgesang zu hören. Das hat früher toll funktioniert, doch «Die on My Ride» ist nun eine herbe Enttäuschung. Der Stilmix ist noch der gleiche, die Songs jedoch sind einfach schlecht. Uninspirierte, stumpfe Riffs und das Ausbleiben von großen Melodien, von denen es auf «Ancient Call» noch so viele gab, sind nur zwei der Probleme des neuen Albums. Dann sind da noch etliche kurze Songs, die schlicht unfertig wirken. Schließlich muss ich noch den grottigen Drumsound bemängeln, der viel zu dumpf und mit zu leisen Becken daherkommt. Keine Ahnung, ob Ganganbaigas Landsleute, also das alte Line-up, da etwas hätten retten können, aber so ist «Die on My Ride» ein Reinfall. Einen derart rapiden Absturz habe ich bei einer Band selten erlebt.P.S.: Der Name des Landes, aus dem die entsprechende fernöstliche Musik stammt – das mit Dschingis Khan und so -, kommt tatsächlich nicht durch den Amazon-Schimpfwortfilter. Wie albern ist denn das?

good